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ÖSTERREICHS MIETEN STEIGEN

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Auch im Krisenjahr sind die Angebotsmieten in Österreich deutlich gestiegen.

Österreichs Mieten steigen
Copyright: Daniel Plan

Auch im Krisenjahr 2020 sind die Angebotsmieten in Österreich deutlich gestiegen. Um bis zu fünf Prozent stiegen die Kosten für Wohnraum bei Neuvermietungen in den größten Städten. Dies ergab eine Analyse der Angebote auf dem Immobilienportal immowelt.at.

Salzburg gehört zu den teuersten Städten Österreichs

Die Mieten waren einer der wesentlichen Treiber der Inflation im vergangenen Jahr. Die Teuerung stieg 2020 mit 1.4 Prozent zwar nur moderat, allerdings gab es einige Preistreiber, die deutlich über dieser Rate lagen. Neben Fleisch- und Wurstwaren (4.5 %) sowie Elektrizität (5.8 %) mussten vor allem Mieter von Wohnungen tiefer in die Tasche greifen. Die Teuerung betrug österreichweit 4.1 Prozent. immowelt.at hat die sich die zwölf größten Städte Österreichs vorgenommen und zeigt regional erhebliche Unterschiede.

Salzburg gehört zu den lebenswertesten Städten des Landes. Seine hohe Lebensqualität hat einen hervorragenden Ruf, der weit über Österreich hinaus bekannt ist. Dies hat Auswirkungen auf die Mietpreise, die 2020 um drei Prozent stiegen. Damit kostet ein Quadratmeter inzwischen durchschnittlich 15,70 Euro. Die Mozartstadt ist zweitteuerste Metropole in der Alpenrepublik. Erstaunlich ist diese Situation vor allem deshalb, weil gleichzeitig immer mehr Wohnungen leer stehen.

Leer stehende Wohnungen sorgen für keine Entspannung

Laut Daten des Immobilienrings sind im Segment der Mieten von 750 bis 1.000 Euro im Januar 2021 fast 40 Prozent mehr Wohnungen unvermietet als im August 2020. Bei hochpreisigen Angeboten erhöhte sich der Leerstand sogar um 80 Prozent. Eine große Wirkung auf den Wohnungsmarkt hat dies allerdings nicht, weil die Objekte meist für Kurzzeitvermietungen vorgesehen sind. Sie werden vor allem durch Künstler gemietet, die jedoch aktuell aufgrund der Corona-Lage ausbleiben. Der Mieterschutzbund klagt darüber, dass viele Salzburger keine Wohnung finden. Neben einem mangelnden Angebot spielt die Höhe der Mieten eine wichtige Rolle. Eine Verdopplung des Gehaltes für alle, um sich die Mieten zu leisten, wird sich so schnell wahrscheinlich nicht umsetzen lassen.

Der Westen ist tendenziell teurer als der Osten

Noch teurer als Salzburg ist Innsbruck, das seine Spitzenstellung als Stadt mit den höchsten Mieten noch ausgebaut hat. Im Vergleich zu 2019 haben die Mieten im Coronajahr noch einmal um 50 Cent auf 17,70 Euro zugelegt. Sie sind damit ebenfalls um drei Prozent gestiegen. Die Hauptstadt Tirols hat seit Jahren mit knappem Bauland und Wohnraum, der am Bedarf vorbeigeht, zu kämpfen. Wie in Salzburg sind auch am Inn hochwertige Wohnungen nicht gefragt. Interessant ist, dass sich die Preissituation trotz der ausbleibenden Tourismus-Angestellten nicht entspannte.

Hinter Salzburg belegen zwei Städte aus Vorarlberg die Plätze drei und vier. Dornbirn fiel dabei mit einer hohen Preissteigerung um vier Prozent auf. Die Mieten kletterten auf 15.50 Euro pro Quadratmeter. Bregenz am Bodensee verteidigte zwar den vierten Platz, aber der Quadratmeter sank sogar um zehn Cent auf 14.10 Euro. Ähnliche Preise zeigt im Osten nur Wien, das mit 14 Euro eine Mietsteigerung um 30 Cent oder zwei Prozent zu verzeichnen hatte. Am stärksten sind die Preise für Neuvermietungen in Eisenstadt gestiegen. Gleich fünf Prozent mehr als im Vorjahr müssen die neuen Mieter dem Hausbesitzer überweisen. Trotzdem bleibt die Stadt mit 9.70 Euro weiterhin die günstigste der von Immowelt untersuchten zwölf Großstädte.

Für die Untersuchung wurden die Mietpreise der auf dem Portal immowelt.at angebotenen Wohnungen untersucht. Nur vermehrt nachgefragte Angebote für Objekte mit 40 bis 120 Quadratmeter fanden Berücksichtigung. Die Preise sind Gesamtmieten inklusive Nebenkosten bei einer Neuvermietung.